Kupferschlacken
Während der Kanalbauarbeiten im Winter 2003/2004 im Mühlenweg am Rhein wurden alte Kupferschlacken aus der ehemaligen Rheinbreitbacher Bergbauzeit gefunden.
Die Schlacken waren Abfallprodukte der ehemaligen Kupferschmelzhütten im Breitbach-Tal und wurden damals auch zum Befestigen von Fuhrwegen verwendet. Die Virneberger Schmelze lag in der Nähe des späteren Waldschwimmbades und bestand bis etwa 1840. Da die Schmelzverfahren vor 200 Jahren noch nicht richtig ausgereift waren, verblieben um die 10% Kupfer in den Schlacken.
Die Gebrüder Rhodius aus Linz entwickelten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bessere Verfahren mit denen die ärmeren Erze aber auch die alten Schlacken noch einmal aufgearbeitet werden konnten. Laut einem Ratsprotokoll vom 30. März 1851 stellte Christian Rhodius ein Gesuch zur Erlaubnis „am Rheine im Mühlenweg Schlacken nehmen zu dürfen“. Aber auch die „Bendorfer Gesellschaft“ war an den Schlacken interessiert. Am 16. Aug. 1851 hieß es dann im Ratsbuch: „Wegen der Schlacken soll öffentlich dem Meistbietenden zum Kaufe ausgesetzt werden und dabei die dem Herrn Rhodius mitgeteilten Bedingungen zu Grunde gelegt werden“. Wer die Schlacken dann bekommen hat ist dem alten Buch nicht zu entnehmen, zumindest ein Rest davon tauchte dann 150 Jahre später bei den Kanalbauarbeiten wieder auf.
Da die Stücke über viele Jahrzehnte im feuchten Boden lagen bildeten sich in ihnen, in kleinen Luftblasen, wieder neue nur Millimeter große Mineralkristalle. Deren prachtvolle Schönheit lässt sich nur unter einem Mikroskop erkennen.
Eine Auswahl der Kupferschlacken ist zur Zeit im Bergbauzimmer des Heimatmuseums ausgestellt.